Warum leiden Diabetiker unter chronischen Wunden?

Diabetiker und chronische Wunden

In den Niederlanden beträgt die Zahl der Patienten mit chronischen Wunden etwa 500.000 pro Jahr. Obwohl der Begriff „chronische Wunde“ impliziert, dass es sich um eine Wunde handelt, die für immer bestehen bleibt, handelt es sich dabei um Wunden, die nicht innerhalb der erwarteten Zeit heilen. Und je länger die Wunde besteht, desto länger dauert die vollständige Heilung. Es wird immer deutlicher, dass chronische Wunden zu einem großen Problem werden. Und besonders Diabetes-Patienten leiden darunter. Warum? Wir erklären Ihnen das.

Wundheilungskosten

Derzeit wird den Auswirkungen chronischer Wunden im Gesundheitswesen wenig Beachtung geschenkt. Es wurden nur begrenzte niederländische Forschungsergebnisse durchgeführt, obwohl dies zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen und explodierenden Gesundheitskosten führen kann. In den Vereinigten Staaten wurden Untersuchungen über das Sozialversicherungsprogramm Medicare durchgeführt, das hauptsächlich von Menschen über 65 Jahren genutzt wird. Behandeln ist für die Hälfte der Gesundheitskosten in den USA verantwortlich. Chronische Wunden machen mittlerweile 15 % der Medicare-Kosten aus. Diese wird mittlerweile auf nicht weniger als 30 Milliarden Dollar geschätzt. Die höchsten Kosten entstehen durch Fußgeschwüre und infizierte oder gerissene Operationswunden.

Diabetes und chronische Wunden

Chronische Wunden können allein dadurch entstehen, dass jemand Diabetes hat. Das Blut von Diabetikern gerinnt weniger schnell, was die Wundheilung hemmt. Menschen mit Diabetes haben oft Wunden an den Füßen, ohne dass es zu Beschwerden kommt. Sie haben einfach weniger Gefühl in den Füßen, sodass die Wunden unbemerkt bleiben. Wenn eine Wunde nach 3 Wochen nicht verheilt ist, kann es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen kommen. Langfristig kann eine nicht verheilte Fußwunde sogar zur Amputation führen.

Vorsicht bei anderen Medikamenten

Diabetiker müssen besonders auf andere häufige Faktoren achten, die bei einem schlechten Wundheilungsprozess eine Rolle spielen. Beispielsweise können Medikamente, die bei einer anderen Erkrankung eingesetzt werden, den Heilungsprozess der Wunde beeinflussen. Zytostatikum ist ein solches Arzneimittel. Dieses Arzneimittel wird bei Krebspatienten angewendet. Es hemmt das Zellwachstum, das für die Tumorbekämpfung unerlässlich ist, aber auch zu einer langsameren Wundheilung führt. Kortikosteroid (entzündungshemmend) ist ein weiteres Arzneimittel, das die Wundheilung hemmt. Dieses Medikament wird bei verschiedenen Erkrankungen wie Allergien, Autoimmunerkrankungen und Bronchitis eingesetzt. Andere Medikamente fördern tatsächlich die Wundheilung. Beispiele sind Antibiotika und Produkte, die Vitamine und Mineralstoffe enthalten.

Vermeidung des Rauchens

Auch der Lebensstil kann eine wichtige Rolle bei der langsamen Genesung chronischer Wunden spielen. Wie sich herausstellt Dänische Forschung dass Wunden bei Rauchern schlechter heilen, weil der Sauerstofftransport vom Blut zur Wunde durch das Kohlenmonoxid aus dem Rauch behindert wird. Das Rauchen einer Zigarette führt dazu, dass das Körpergewebe eine Stunde lang 1 % weniger Sauerstoff aufnimmt. Zudem werden die Blutgefäße durch das Nikotin verengt. Auch Rauchen führt zu Kollagenschäden. Dieses Protein wird vom Körper als Baustein für das Bindegewebe verwendet. Schließlich scheint es, dass Raucher fünfmal häufiger an infizierten Wunden leiden als Nichtraucher.

Ernährungsmuster eines Diabetespatienten

Diabetespatienten sollten aufgrund ihres Blutzuckerspiegels besonders auf ihre Ernährung achten. Es wird protokolliert, was wann genau gegessen und getrunken wird. Doch nicht nur wegen des Blutzuckerspiegels müssen Diabetiker auf ihre Ernährung achten. Auch Lebensmittel sind wichtig für die schnelle Wundheilung. Für den Heilungsprozess benötigt der Körper mehr Energie (Kalorien). Diese zusätzliche Energie wird durch eine ausreichende Kohlenhydratzufuhr gewonnen. Proteine ​​sind für die Bildung neuen Wundgewebes unerlässlich. Schließlich sind Vitamine und Mineralien wichtig, um die Verzögerung der Wundheilung zu reduzieren. Beispielsweise führt ein Eisenmangel zu einer schlechteren Sauerstoffaufnahme aus dem Blut.

Neue Wundbehandlungstechnik

Mittlerweile wird viel an der Verbesserung der Wundbehandlung geforscht. Basierend auf neuen Techniken werden intelligente Bandagen entwickelt. Dieser Verband ist mit einem Sensor ausgestattet, der den Heilungsprozess der Wunde kontinuierlich überwacht. Dies geschieht beispielsweise anhand von Schallwellen, Elektroden oder Messungen der Temperatur und des pH-Wertes der Wunde. Ziel ist es, diese Sensoren mit einem Gerät, beispielsweise einem Smartphone, zu verbinden, mit dem der Patient sofort ein Signal erhält, wenn die Wundheilung gehemmt ist. Erste Tests zeigen beispielsweise, dass manche Wunden innerhalb weniger Tage statt innerhalb weniger Wochen heilen. Wenn es wirklich funktioniert, könnte es das Leben des Diabetespatienten viel angenehmer machen.

1 Gedanke zu „Diabetiker und chronische Wunden“

  1. Wegen Corona werde ich nicht behandelt. Ich laufe jetzt seit einem Jahr mit einem Loch im Zeh. Wie soll das nur enden... Nachts sind die Schmerzen unerträglich. Und einfach bezahlen. Es ist etwas zum Weinen.

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