Kann das Coronavirus Diabetes verursachen?

Kann das Coronavirus Diabetes verursachen?

Viele Patienten, die sich vom Coronavirus erholt haben, leiden im Anschluss an anhaltende Beschwerden. Zum Beispiel Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Atemprobleme. Viele haben noch Wochen oder sogar Monate lang das Gefühl, dass sich der Körper noch nicht zu 100 % erholt hat. Doch kann COVID-19 auch zur chronischen Stoffwechselerkrankung Diabetes führen? Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass dies der Fall sein könnte.

Folgen des Coronavirus

Weltweit sind etwa 8 Millionen Menschen vom Coronavirus betroffen. Dies betrifft nur die bestätigten Infektionen. Die Zahlen dürften um ein Vielfaches höher liegen, da viele Menschen nicht getestet wurden. In den Niederlanden sind inzwischen mehr als 6000 Menschen an dem Virus gestorben. Seit dem Ausbruch des Coronavirus zeigt sich, dass verschiedene Faktoren zu einem erhöhten Infektions- und Sterberisiko führen, etwa hohes Alter, Rauchen sowie Menschen mit Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Zwischen zwanzig und dreißig Prozent der verstorbenen Corona-Patienten erwiesen sich als Diabetiker.

ACE2-Protein

Doch nun gibt ein internationales Forscherteam den Trend vor The New England Journal of Medicine dass das Coronavirus auch zu Diabetes führen kann. Obwohl sich die Forschung noch in einem frühen Stadium befindet, scheint es, dass das Protein ACE2 etwas damit zu tun hat. Das Coronavirus bindet sich an dieses Protein und dringt dann in die Zellen unseres Körpers ein. ACE2 kommt in Lunge, Nase und Darm vor und hilft dort, Schäden zu reparieren. Menschen, die als Risikofaktor gelten, scheinen mehr dieser Proteine ​​zu produzieren, wodurch das Coronavirus leichter in den Körper eindringen kann. Dieses Protein scheint auch in den Geweben und Organen vorzukommen, die den Glukosestoffwechsel regulieren, wie etwa der Bauchspeicheldrüse, den Nieren und der Leber. Eine Infektion mit dem Coronavirus kann daher die Funktion des Glukosestoffwechsels stören.

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Die Forscher sind sich einig, dass noch viele Fragen unbeantwortet bleiben. Es ist beispielsweise noch nicht bekannt, um welche Art von Diabetes es sich handelt. Handelt es sich um Typ-1- oder Typ-2-Diabetes? Oder handelt es sich um eine neue Art von Diabetes? Auch darüber, wie hoch der Anteil der Patienten an Diabetes-Beschwerden ist und wie lange diese Beschwerden anhalten, herrscht noch große Unsicherheit. Um diese Fragen zu beantworten, wird ein globales Register eröffnet, in dem Ärzte Patienten erfassen können, die diabetesähnliche Symptome entwickeln.

Glukosestoffwechsel

Der Glukosestoffwechsel wird durch das Hormon Insulin reguliert. Dies ist wichtig für die Regulierung des Glukosespiegels. Glukose wird vom Körper als Energie genutzt. Es stammt aus den Kohlenhydraten unserer Nahrung und wird über den Darm ins Blut aufgenommen. Wenn Sie beim Essen oder Trinken Kohlenhydrate zu sich nehmen, steigt der Glukosespiegel im Blut. Das Hormon Insulin sorgt dann dafür, dass Glukose vom Blut zu den Zellen im ganzen Körper transportiert wird. Bei Diabetes-Patienten produziert der Körper kein Insulin mehr oder die Insulinausschüttung funktioniert nicht mehr richtig. Die Folge ist, dass zu viel Glukose im Blut verbleibt. Der Körper versucht zunächst, diese überschüssige Menge über den Urin auszuscheiden. Doch ohne Behandlung kann es zur Ohnmacht oder sogar zum Koma kommen.

2 Gedanken zu „Kann das Coronavirus Diabetes verursachen?“

  1. Gibt es mehr Menschen, bei denen im späteren Alter Typ-1-Diabetes diagnostiziert wird? Und wenn ja, welche Schritte haben Sie beispielsweise mit Ihrem Internisten unternommen?

    Seit letzter Woche entdeckte ich zufällig, dass mein mmol/L-Wert gestiegen war (17.7) und mein HBa1C-Wert auf 107 gestiegen war, was mich in die Diabetes-Mühle brachte. Sie haben bis heute keine Antwort auf die Frage, warum ich erst in einem späteren Alter (ich bin jetzt 29 Jahre alt) mit der Entwicklung begonnen habe, was im Prinzip zu „alt“ für Typ 1 ist und keinen weiteren Grund für Typ 2 hat.
    Jetzt bin ich auf diesen Artikel gestoßen und möchte ihn weiter vertiefen. Was ich auf den ersten Blick lese, ist, dass dies vorerst noch untersucht wird.

  2. Hallo Yannick,
    Sind Sie bei Ihrer Suche nach dem Zusammenhang zwischen Diabetes und Corona vorangekommen? Wie geht es dir jetzt?

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