Insulinpillen

Innovative Insulinpillen für Diabetiker

Diabetiker müssen regelmäßig Insulin spritzen Pen-Nadeln oder sie tun dies mit Hilfe einer Insulinpumpe. Ein lästiger Prozess, der mit einer einfachen Pille viel einfacher wäre. Aber so einfach ist es leider nicht. Dennoch arbeiten Wissenschaftler und Unternehmen intensiv an Pillen, die es dem Körper ermöglichen, die richtige Menge Insulin aufzunehmen.

Ein Vorteil besteht darin, dass Pillen vermutlich günstiger auf den Markt gebracht werden können als die aktuellen Methoden der Insulininjektion. Außerdem ist es für viele Diabetiker deutlich angenehmer, eine Tablette zu schlucken, statt Insulin mit einer Nadel in den Körper zu spritzen. Aber ist es wirklich so einfach, ein solches Medikament zu entwickeln? Wenn Sie eine Pille schlucken, die nur Insulin enthält, wird dieses im Magen durch die Enzyme der Magensäure sofort abgebaut. Dennoch ist es Forschern gelungen, dieses Problem zu lösen.

Durch die Darmwand

Mittlerweile wurden Pillen entwickelt, die über eine stabile Schutzschicht verfügen und daher unbemerkt durch den Magen gelangen. Anschließend gelangt das Insulin in den Darm, wo es durch die Darmwand ins Blut gelangt. Die Wirkung der Insulintabletten beginnt etwa 1,5 bis 2 Stunden nach der Einnahme. Sie wirken 5 Stunden lang, abhängig davon, ob der Magen leer oder gefüllt ist und was Sie in der Zwischenzeit genau gegessen haben.

Verschiedene Stellen arbeiten an solchen Insulinpillen, die vom Darm aufgenommen werden müssen. Als Schutzschicht kommen verschiedene Materialien zum Einsatz, etwa Fette und elektrisch geladene Partikel. Auch an Substanzen, die Enzyme im Darm hemmen können, wird geforscht. Dadurch wird das Insulin nicht abgebaut, sondern vom Darm aufgenommen.

Eine der innovativsten Techniken wurde vom Unternehmen entwickelt Rani-Therapautik. Eine Kapsel wird vom Patienten geschluckt und sinkt langsam in Richtung Darm. Dort angekommen wird die Kapsel zu einem kleinen Ballon aufgeblasen, der gegen die Darmwand drückt. Dieser Ballon enthält auflösbare Nadeln, die das Insulin durch die Darmwand stechen. Ein großer Nachteil ist, dass die Pillen nicht schnell wirken. Diabetiker sollten die Einnahme einer Insulintablette 1,5 Stunden vor einer Mahlzeit in Betracht ziehen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass der Einfluss der Pille auf die Darmflora von Diabetespatienten kaum erforscht ist.

Soma

Wissenschaftler der amerikanischen Universitäten MIT und Harvard haben in Zusammenarbeit mit dem Pharmaunternehmen Novo Nordisk ein innovatives Gerät entwickelt, das Insulin durch die Magenwand in den Blutkreislauf abgeben kann. Inspiriert wurden sie von einer Schildkrötenart, die immer dann wieder richtig rollen kann, wenn sie kopfüber auf ihrem eigenen Panzer gelandet ist.

Für die Forscher war es wichtig, dass das Gerät, genannt Soma, würde an einer bestimmten Stelle an der Magenwand landen. Aus diesem Grund wurde für Somas Design die Form der Schildkröte verwendet. Diabetiker schlucken eine Kapsel, die aus dem Gerät besteht, mit Insulin. Nach der Ankunft im Magen dauert es weitere 10 Minuten, bis sich die Kapsel auflöst. Das freigegebene Gerät dreht sich dann in die richtige Position an der Magenwand. Ein großer Vorteil besteht darin, dass es hier nur wenige Schmerzpunkte gibt, sodass der Patient nichts spürt.

Das Insulin wird von Soma durch die Magenwand punktiert. Der Körper entsorgt das Gerät dann und es verschwindet durch die Verdauung aus dem Körper. Derzeit wird geforscht, ob Insulininjektionen in den Magen negative Folgen für den Körper haben. Obwohl Soma derzeit nur an Ratten getestet wird, wird erwartet, dass es in drei Jahren auch an Menschen getestet wird.

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